Funkenfeuer

Das Winterverbrennen. Aus: Otto von Reinsberg-Düringsfeld, Das festliche Jahr in Sitten, Gebräuchen und Festen der germanischen Völker, Leipzig, 1863
Brennender Funken in Form eines Holzturms in Dornbirn (Vorarlberg)

Das Funkenfeuer (kurz: Funken) ist ein alter Feuerbrauch, der heute noch im schwäbisch-alemannischen Raum (Vorarlberg, Liechtenstein, Schweiz, Schwarzwald, Allgäu, Oberschwaben sowie im Tiroler Oberland und Vinschgau), aber auch in Ostfrankreich und bis in die Gegend von Aachen sowie bei den Sathmarer Schwaben in Rumänien[1] verbreitet ist. Jedes Jahr am Funkensonntag (heute teilweise auch am Samstag davor) werden die sogenannten Funken abgebrannt. Mit Funkensonntag bezeichnet man den ersten Sonntag nach Aschermittwoch, also den ersten Fastensonntag.[2]

Der Funken ist meist ein Strohhaufen oder aufgeschichteter Holzturm, der nach Einbruch der Abenddämmerung unter den Augen der Dorfbevölkerung angezündet wird. Die größten Funken können eine Höhe von bis zu 30 Metern erreichen. Im Jahr 2010 wurde der Funkenbrauch im österreichischen Bundesland Vorarlberg in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.[3]

  1. Hans Gehl: Wörterbuch der donauschwäbischen Lebensformen. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2004, S. 313.
    Mirela Filimon: Svabii din Ardud au alungat iarna prin sarbatoarea „Funka“ (Memento vom 13. März 2011 im Internet Archive). In: Informaţia Zilei vom 6. März 2011.
  2. Im schweizerischen Appenzell ist der vierte Fastensonntag Funkensonntag: Funkensonntag appenzell.ch, abgerufen am 22. März 2020
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen unesco.

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